Schnipp Schnapp - Haare ab?!


 

Ja? Nein? Vielleicht ✔️

 

Wer von euch hier schon den ein oder anderen Text gelesen hat weiss, dass ich mich darüber beschwert habe, mich momentan selbst etwas im Stich zulassen. Die Vorbereitungen und die Planung für unser grosses Vorhaben, nehmen viel Zeit, Motivation und Nerven in Anspruch. Den Sport, den ich so gelernt habe zu lieben, meine Auszeiten von der Welt, welche ich mir jeweils gerne im Wald gegönnt habe, sind seit längerem Geschichte. 

 

Wir schreiben Mitte Dezember, und dass ich vor kurzen noch ein Jahr älter geworden bin, macht die Sache nicht einfacher.

Ich würde es nicht gerade Midlife Crisis nennen, dennoch habe ich die hautstraffende Bodylotion, welche mir - nur bei regelmässiger Anwendung, 5x täglich natürlich - mindestens 10cm weniger Umfang verspricht, längst in die Ecke geworfen.

 

Meine Zehennägel schneide ich zugegebenermassen nur noch dann, wenn ich gequält feststellen muss, dass sie langsam aber sicher, innen an den Schuhen kratzen. Keine Sprache von meinem geliebten roten Nagellack 💅, von dem ich mir einen Vorrat bis zur Apokalypse angelegt hatte. 

 

Das eine Kinnhaar 🐐 - welches jede Frau kennt - ist auch sonst schon schwierig zu bändigen, aber es ergänzt meinen Gemütszustand derzeit so perfekt, dass ich es ihm noch nicht mal übel nehme, wenn es statt auf 5mm, direkt auf 6mm herausspringt.

 

Und dann - dann wären da noch meine ellenlangen Haare auf dem Kopf!

Von denen ich ohne zu übertreiben täglich mindestens 500 verliere.

 

Wer auch immer sich traut, durch mein Badezimmer zu marschieren, muss damit rechnen, kläglich in stolperdrahtähnlichen Fesseln zu enden. Eigentlich sind sie immer wunderschön dunkelbraun, bis braun - je nach Jahreszeit. Zumindest waren sie das 35 Jahre lang. Heute aber stehe ich vor dem Badezimmerspiegel und mir wird schmerzlich bewusst, dass auch an mir die Zeit nicht einfach vorbeizieht. Jedenfalls an meinem Haaransatz nicht. Da zeichnen sich mittlerweile schon sehr viele graue von den besagten Stolperdrähten ab und ich muss mich beherrschen nicht sofort laut heraus zu lachen. Scheisse ist das fürchterlich!

 

Ehrlichgesagt habe ich mich jahrelang insgeheim lustig gemacht, über Leute, die ihren grauen Haaransatz übertrieben lange ungefärbt lassen. Und finde das auch heute noch immer, einen der schlimmsten Anblicke überhaupt.

Aber was genau macht man denn damit?

 

Nehme ich denn jetzt ein Jahresvorrat an Haarfärbemittel mit und besetze damit europaweit, sämtliche Campingduschen?

Lasse ich den Silberfuchs wuchern und lebe einfach damit, dass mich ein Jahr lang sowieso keiner kennt? 

Treffe ich unterwegs vielleicht meinen am Lagerfeuer gitarrenspielenden Traummann, und lass mir Dreadlocks flechten? 

(keine Panik - Aneignung fremden Kulturgutes, ich weiss! 😅)


Ooooooder - ist ein Kurzhaarschnitt vielleicht das Richtige für mich und die Situation?

 

Und mal ganz abgesehen von der Situation -

Was ist die richtige Lösung, wenn man kein Bock mehr hat, sich alle vier Wochen die Haare zu färben? 🤷🏽‍♀️

 

Fragen über Fragen, während denen ich mir nun doch mal kurz die Zeit nehme, meine Zehennägel zurückzuschneiden und mein Ziegenhaar auszuzehren. 😁