Tagebuch Mai 2023

ab Dublin, Nordirland, Schottland

5. Mai

  • Dublin
  • Galway

Aiaiai wisst ihr,

das Reisen lehrt einem ja so viel 😅!

  • Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Landwirtschaftlichen Fahrzeuge in England auf der Autobahn fahren dürfen 🚜?
  • Dass Nordirland zum Vereinigten Königreich gehört 🤔?
  • Dass wenn ein isländisches Pferd einmal die Insel verlassen hat, nie mehr zurückkehren darf 🐎?
  • Spanien 17 autonome Gemeinschaften hat?
  • Vasco da Gama Portugiese war ⛵️?
  • Frauen die besseren Autofahrer sind 😉 – Sich nur immer etwas Anderes einreden lassen?!

Nein? – Seht ihr!

 

Wisst ihr was ich ausserdem gelernt habe?! – Auch wenn man den Abwassertank im Camper regelmässig leert, es irgendwann anfängt zu riechen, und zwar widerlich 🤢! Wir haben darauf geachtet keine Essenreste oder Kochwasser den Abfluss hinunter laufen zu lassen. Und doch hat mir der penetrante Geruch heute Nacht beinahe den Schlaf geraubt. Aber eines nach dem anderen.

 

Am 30. April sind wir in Dublin angekommen und die Sonne hat sich alle Mühe gegeben, uns zu empfangen. Trotzdem vergingen nach Ankunft keine zwei Minuten und es regnete bereits zum ersten Mal in Strömen. In Irland verschwendet ihr mit dem Studieren des Wetterberichts eigentlich nur Zeit.

 

Wir hatten uns dazu entschieden, am ersten Tag gleich von Rosslare nach Dublin zu fahren. Beide hatten wir schon das Vergnügen die Hauptstadt von Irland kennenzulernen und trotzdem wollten wir sie uns auf dieser Reise nicht entgehen lassen. Unweit des Zentrums fanden wir einen Campingplatz, von dem aus wir die Stadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, gut erkunden konnten.

 

Im Zentrum angekommen fühlten wir uns sofort willkommen. Die ganze Stadt verströmt eine Aura und einladende Wärme, wie man es sich von den landestypischen Pubs so gewohnt ist. Nichts hielt uns davon ab, uns direkt auf den Weg in den kulturell berühmten Teil, Temple Bar zu machen.

 

Wusstet ihr, dass Temple Bar nicht nur ein Pub, sondern ein ganzes Viertel der Stadt ist 🌆?

Die gutbesuchten Bars und Restaurants da, bieten jeden Abend Livemusik und obwohl der 1. Mai auch in Irland als ein Sonntag gilt, war Einiges los. Von den komplett überteuerten Tourilädeli, über die Half Penny Bridge bis zum Guinness an der Theke, hat uns die lebhafte Stadt ein weiteres Mal überzeugt und nach stundenlanger Besichtigung der kreativ bemalten Hausfassaden, machten wir uns am späten Abend wieder zurück zu unserem Hoppi ⛺️.

 

Auf dem Campingplatz angekommen, bemerkten wir, dass die Zeit an uns vorbei gerast ist, denn obwohl schon 22.00 Uhr war, machte die nächtliche Dunkelheit noch keine Anstalten, Einzug zu halten.

Gut getimed sind am 29. April, ebenfalls meine Schwester und ihr Freund auf der grünen Insel gelandet 🥰. Da wir die beiden nun seit vier Monaten nicht gesehen hatten, verabredeten wir ein mehrtägiges Treffen in Galway.

 

Einmal quer über die Insel führt uns also die M6 und die Strassen hier sind, bis jetzt, die pure Erholung für uns und unseren Hoppi. Keine zwei Stunden später erreichen wir so am Dienstagmorgen die nächste berühmte Hafenstadt. Marina und Oliver lassen nicht lange auf sich warten und überraschten uns mit einem breiten Grinsen in unserem Nachtquartier 😊.

 

Die nächsten Tage geniessen wir die eingehende Besichtigung der Sehenswürdigkeiten von Galway. Ausserdem ist die Stadt mit dem reichen keltischen Erbe, der ideale Startpunkt, für einen Ausflug zu den Cliffs of Moher ⛰️.

 

Die beiden haben ein kleines Auto gemietet und nehmen uns für einen Tag mit zu den Klippen, die mindestens genau so eindrucksvoll sind, wie das überschaubare Nachtleben in der vergleichsweise kleinen Stadt selbst. Genau diese Überschaubarkeit macht Galway aber so sympathisch. Mit zwei bis drei Tagen Zeit, ist man hier bestens bedient. Mit einer Schnitzeljagt die Marina überraschenderweise organisiert hat, haben wir dann auch den letzten Winkel der Umgebung noch erkundet.

 

Das Widersehen mit den beiden hat uns allen gutgetan. Die Reise durch Irland hat meine Schwester auf ihren 30igsten Geburtstag, der mittlerweile drei Jahre her ist 😅, bekommen. Lange musste sie nun warten auf die Erkundung ihres auserwählten Lieblingslandes und das merkt man den beiden auch an. Regine und ich haben mittlerweile herausgefunden, wie wir einen Gang zurückschalten können, während die anderen zwei ungeduldig von einem Erlebnis zum nächsten hasten.

 

Am Abend des 4. Mai verabschieden wir uns voneinander und vollgefressen von Fish & Chips, Burgern, Wings, Bier und Dessert, freue ich mich auf mein Bett! Da angekommen verzieht sich Regine bald in ihr kleines Quartier. Mein Schlafplatz ist das Hubbett, quasi direkt in unserer Wohnwagenküche und während ich da so liege, bahnt sich ein beissender Geruch, den Weg in meine empfindliche Nase. Trotz anhaltender Müdigkeit ist es mir beinahe unmöglich einzuschlafen und so mache ich mich auf die Suche nach der Quelle dieses penetranten Geruchs.

 

Bald stelle ich fest, dass aus dem Abfluss in der Küche eine fiese grüne Geruchswolke zu meinem Bett zieht. Es kann dementsprechend nur vom Abwassertank kommen. Bei allem Willen, aber morgens um vier Uhr gibt es keine schlaue Möglichkeit diesen zu reinigen und so wälze ich mich bis um acht Uhr, mehr oder weniger schlaflos, im Bett hin und her.

 

Unsere Aufbruchsstimmung führte uns auf direktem Wege, vor das Putzmittelregal, im nächstgelegenen Aldi. Schnell sind wir uns einig, dass wir es mit einem Waschmaschinenreiniger versuchen und lassen diesen sofort alle Abflüsse im Wohnmobil runterfliessen.

 

Auf dem Weg nach Sligo lassen wir das Mittel einwirken und hoffen, dass auch die Bakterien des Abwassertanks dem Dettol elendiglich erliegen 🦠🤬.


9. Mai

  • Ned's Point
  • Alohomora
  • Castlerock
  • Giant's Causeway

Viel besser habe ich geschlafen, trotz Vollmond. Das Dettol hat gewirkt. Die Bakterien sind scheinbar tot 🦠💀

 

In Galway noch haben wir gemeinsam entschlossen, die touristischen Sachen, wie den Kerry Ring, Dublin und Galway hinter uns zu lassen, und die verbleibenden zehn Tage Zeit, eher im Norden zu verbringen. Zwei Stunden und ungerade sind wir unterwegs und ich bin gar nicht böse, dass es wieder einmal regnet. Bis nach Sligo sind wir gekommen und über unsere Lieblingsapp finden wir hier einen Campingplatz, der uns Platz für eine Nacht bietet. Der Weg nach Nordirland beträgt ab hier noch ca. 3-4 Stunden, je nach Route. Da für den 6. Mai aber die Krönung des Königs ansteht, und die Bevölkerung des Vereinigten Königreichs die Tage in Aufruhr und Ferienstimmung sein wird, warten wir das Wochenende ab, um die Grenze zu überqueren. Regine beschliesst auf eigene Faust den Knocknarea zu erkunden und anhand ihrer Fotos, gehe ich davon aus, dass es der Spaziergang wert war ⛰️.

 

Am Morgen des 6. Mai machen wir uns ein Stück weiter in den Norden und beschliessen in Ned’s Point unser Lager aufzuschlagen. Unsere Wege säumten wunderschöne Landschaften, begleitet von gelb leuchtendem Ginster, der an jeder Hanglage mit etwas Sonne, flächenübergreifend zu wachsen scheint. Der Ben Bulban beeindruckt uns unterwegs eine ganze Weile lang und erinnert uns, abgesehen von seiner ganz anderen Farbe, etwas an die australischen Canyons.

 

In der Fahrerkabine ist es ganz ruhig und ich versuche angestrengt ein Thema zu finden, dass euch wieder einmal unterhalten könnte. Soll ich euch erklären wie gelb der Ginster blüht? Wie angenehm die irischen Strassen im Gegensatz zu den englischen sind? Dass mir die Sonne und die Wärme fehlen, ich sie euch aber gönnen mag? Da kommt sogar mir das Gähnen 🙄🥱!

 

Nichts davon überzeugt mich und mit jeder Minute kommen wir näher, zu unserem auserwählten Parkplatz. Die schmale Strasse ab Buncrana führt uns an einen schönen kleinen Punkt, namens Ned’s Point. Kaum da angekommen lässt die Sonne sich nicht lange bitten und mit der Ebbe ergibt sich ein wunderbarer Spaziergang dem freigelegten Sandstrand entlang.

 

Wir verstauben zu Fuss in unterschiedliche Richtungen und irgendwo unterwegs kommt mir die glorreiche Idee, dass hier der richtige Platz für einen weiteren Ritt mit meinem SUP sein könnte.

 

Ich eile also etwas zurück und unterwegs begegne ich, mehr oder weniger überraschend, Regine. Nach einem kurzen Austausch nehme ich ihre Camperschlüssel und mache mich damit auf den Weg zu Hoppi.

 

Was dann passiert hat unter Alohomora 🪄🔐 einen ganz eigenen Beitrag verdient! Und glaubt mir, wenn ich euch verspreche – Es wird euch besser unterhalten, als alles was ich mir unterwegs je hätte ausmalen können! 😉

Kleider machen Leute!

 

Aber in Irland kann ich euch versprechen, ist das alles etwas anders. In Irland machen Kleider deine Begegnung und Bekanntschaft mit dem Land. Lass dich nicht trügen von den zwei, drei Sonnenstrahlen – der nächste Regen kommt bestimmt 🇮🇪! Noch beim Ned’s Point lerne ich ausserdem, wie wichtig ein Neoprenanzug wäre.

 

16° Grad zählen hier bereits zum lauen Sommer und Kinder sowie Grosis, gehen dann schon regelmässig im Meer baden. Alle haben sie schneeweisse Haut und sind stolz darauf, brauchen die Sonne nicht wirklich zum überleben. Unvergesslich die Blicke in Spanien und Portugal, als ich bei 15° Grad bereits in Shorts unterwegs war. Hier gehöre ich dazu, fühle mich zwar etwas dunkel, aber doch einheimisch - würde mir ein Bart wachsen, würde ich behaupten da fliesst Vikingerblut durch meine Adern 😄.

 

Am 8. Mai verlassen wir nach zwei Tagen Schockstarre Buncarna und machen uns auf der bekannten Causeway Road, auf den Weg bis nach Castlerock. Nicht zu verwechseln ist das Castlerock in Nordirland, mit dem Castlerock in  Neuseeland. Über die Grenze zu unserem nächsten Land, haben wir uns unbemerkt in Londonderry geschlichen. Die Causeway Coastal Route beginnt genau da und wir sind gespannt, an welch wundersame Orte sie uns führen wird.

 

In Castlerock verbringen wir einen entspannten Tag und bei der Gelegenheit erstehe ich auch gleich meinen ersten eigenen Wetsuit, auf den ich mega stolz bin - juhuuu 🥰.

 

Weiter geht’s am nächsten Tag zu einer anderen Sehenswürdigkeit. Naja, mehrere Sehenswürdigkeiten. In Portrush fahren wir dem bekannten Whiterocks Beach entlang, bis zum anscheinend sehr sehenswürdigen Dunluce Castle. Der Whiterocks Beach ist ein weiterer sehr bemerkenswerter Strand, der auf Grund seiner Farbe natürlich so genannt wird. Als die Sonne sich einige Minuten zeigt, strahlen uns die weissen Steine auch sehr eindrücklich entgegen.

 

Das Dunluce Castle allerdings, kann man von Weitem schon sehen, ist nichts mehr weiter als eine Ruine. Regine steigt kurz aus dem Camper aus und schiesst ein bis zwei Fotos, währen ich das alles auch recht überschaubar aus der Führerkabine finde.

 

Weiter geht’s zum Giant’s Causeway. Der sogenannte 'Damm des Riesen' liegt keine 100 Kilometer weit entfernt von Belfast, und gehört seit 1986 zu den Welterbestätten. Die Formationen der senkrechten Säulen, soll anscheinen auf ausgekühlte Lava zurückzuführen sein. Ich will euch also nichts Neues erzählen, denn man ist sich auch hier nicht ganz einig, wie alt die Steinsäulen und wie sie entstanden sind. Der Ort hier wird den Touristen ganz klar auf Grund dieser Pfeiler als sehenswert angepriesen – in meinen Augen allerdings ist auf dem Giant’s Causeway aber soviel mehr zu sehen, so dass die Steine für dann schon bald in der Unwichtigkeit verschwinden. Dafür würde mich ein Geologe sehr wahrscheinlich ‘steinigen’ – doch die Aussicht von den verschiedenen Trails und die Farben der Natur rauben mir hier wirklich den Atem. Umgeben von Grünnuancen die ich mir nicht hätte erträumen lassen, ist die gegenwärtige Umgebung jedes Stehenbleiben unterwegs wert!

 

 

Wunderschön, traumhaft, nennens- und sehenswert, uralt, lehrreich, begehbar unbedingt auf eure Reiseliste gehörenswert 👌🤩!


12. Mai

  • Carrick-a-Rede
  • The Dark Hedges
  • Antrim Coast and Glens
  • The Gobbins Cliff Path

😅 Ich fange schon langsam an in Englisch zu denken und wenn ich hier so versuche die richtigen Worte auszugraben, dann bin ich mir nicht ganz sicher, wie toll ich das finde!

 

Nach unserer Entdeckungstour zum Giant's Causeway haben wir uns dazu entschieden noch eine Nacht auf demselben Campingplatz zu verbringen. Da wir die Fahrräder bereits zur Garage raushatten, war es so die einfachste Gelegenheit, uns noch eine weitere Sehenswürdigkeit zu gönnen.

 

Von unserem Stellplatz aus machten wir uns auf den Weg nach Ballycastle, wo laut Navi die nächste Einkaufsmöglichkeit war. Dieses Mal schaffen wir die stündige Velofahrt ohne komplett durchgenässt zu werden. Nach unserem kurzen Aufenthalt im örtlichen Spar, gönnten wir uns ausserdem ein feines Mittagessen im Dorf und auf dem Weg zurück, fängt der Himmel tatsächlich an aufzuhellen ☀️.

 

Die Etappe zurück bis zur Carrick-a-Rede ist mit Sonnenschein nochmals eine ganz andere Erkundung wert. Unseren nächsten Halt verbringen wir mit einer kurzen Wanderung zur besagten kleinen aber feinen Sehenswürdigkeit.

 

Bei der Carrick-a-Rede handelt es sich um eine Hängebrücke, die ursprünglich einzig und allein, für die ortsansässigen Fischer, zur Lachssaison gespannt wurde. Eine Brücke gibt es hier schon seit hunderten von Jahren. Da der Fischfang seither aber sehr stark rückläufig ist, und man mittlerweile auch schon andere Möglichkeiten hat, gilt die Überführung nun hauptsächlich als Touristenattraktion. Jährlich wird der Verbindungsweg von gut 500.000 Touristen besucht und ergibt somit, eine recht gute Ersatz-Einnahmequelle.

 

Wenn man ausserdem beim Ausflug mit so gutem Wetter gesegnet ist, wie wir es waren, kann man von hier ohne Probleme, die ersten Umrisse des Schottischen Festlandes in der Ferne ausmachen 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿.

Unsere nächste Überfahrt mit der Fähre ist für den 15. Mai gebucht, somit bringen wir noch genügend Zeit mit, um bis nach Belfast noch den ein oder anderen Abstecher zu machen.

 

Game of Thrones – Was 🤷🏽‍♀️?

 

Ich muss ehrlich zugeben, ich habe bis heute nicht eine Szene dieser Serie gesehen und hätte mich Regine nicht darauf aufmerksam gemacht, wäre es für mich, mal abgesehen von der offensichtlich hohen Besucheranzahl, eine Baumallee wie jede andere gewesen.

 

Die grossen Buchen sind zwar schon speziell und auch die Umgebung erinnert mich sehr an Frodo und seine Gefährten. Allerdings hätte ich das nicht auf meiner To-Do-Liste gehabt.

 

The Dark Hedges gilt als der Drehort von GoT schlechthin, bei der die würdevolle Buchenallee scheinbar, als Kulisse des Königsweges genutzt wurde. Ausserdem ziert sie unendlich viele Postkarten und ist die wahrscheinlich meistfotografierte Baumallee der Welt 📸.

 

Von den Dark Hedges führt uns unser Navi dann direkt über die Glenaan Road durch den Nationalpark Antrim Coast and Glens. Anfangs etwas skeptisch, versuchten wir auf der schmalen Strasse, unseren Hoppi auf der linken Spur zu halten.

 

Nach ein paar Kilometern allerdings stellen wir fest, dass hier scheinbar weit und breit kein Gegenverkehr herrscht. Überhaupt kein Verkehr um genau zu sein. Die Wegstrecke führ uns mitten durch besagten Nationalpark und man könnte meinen, wir landen hier im absoluten Nichts. Auf der Höhe angekommen ist die Aussicht und überhaupt die Landschaft atemberaubend. Die Umgebung hat sich von saftig grün, eher in dunkle Braun/Rottöne gewandt. Und obwohl mir Umgebung mit etwas mehr Farbe besser gefällt, fehlen mir für die Beschreibung der Natur um mich herum, beinahe die Worte 😱.

 

Wieder unten am Meer angekommen, gelangen wir auf die herrliche Coast Road, welche uns direkt der Küste nach, bis nach Whitehead führt. Das war ein Tag! – Eine Berg- und Talfahrt, mit so vielen sehenswürdigen Szenarien und wir möchten keinen Meter davon missen!

Day two in Whitehead 😉

 

Übernachtet haben wir auf einem Parkplatz im Hafen des Ortes. Direkt am Meer, mit viel Platz und doch etwas gleichgesinnter Gesellschaft. Unterwegs hat sich Regine natürlich in den Ort schon eingelesen, was auch mit ein Grund ist, warum wir überhaupt hier geblieben sind.

 

Bekannt hier ist The Gobbins Cliff Path. Dieser hat mehrheitlich schwierige Zeiten hinter sich. Ist doch so mancher Versuch gescheitert, die Instandhaltung des alten Pfades, aufrecht zu erhalten. Letztendlich unternahm das Larne Borough Council einen neuen Versuch und während einem Jahr, wurden neue Brücken, Übergänge und Galerien gebaut.

 

Seit 2015 ist der Pfad nun neu zugänglich für Touristen. Die Touren können online oder vor Ort gebucht werden. Wobei wir uns natürlich nicht dachten, dass die Touren für Tage ausgebucht sein könnten. Also fuhren wir in unserer naiven Absicht, die Tickets vor Ort zu buchen, los.

 

Die Dame an der Kasse macht uns direkt wenig Hoffnung. Über drei Tage lang sollen alle stattfindenden Touren ausgebucht sein und gerade als wir aufgeben wollten, rennt der Manager uns auf den Parkplatz hinterher. Scheinbar sind zwei Teilnehmer der nächsten Führung nicht aufgetaucht, wenn wir also mitwollten, müssten wir allerdings innert fünf Minuten startbereit sein.

 

Nichts leichter als das 😅 Wanderschuhe an, Helme auf und ab in den Bus, der uns mit weiteren zwölf Teilnehmern, an die Klippen fährt.

 

Unser Guide ist der über 70-jährige Allistor und er ist definitiv gewappnet für die nächsten drei Stunden. Bei seinem Anblick werde ich leicht nervös, ist er doch gekleidet wie ein professioneller Bergsteiger und erklärt uns mit seinem irischen Akzent, den ich mittlerweile profimässig verstehe, das wir furchtbar aufpassen müssen. Immer schön zusammenbleiben, die Decken hängen tief und die Wege, wie die Stufen sind sehr steil! Falls jemand keine Luft mehr bekommt, sein Herz zu schnell beginnt zu rasen, oder er eine Pause braucht, soll er sich unverzüglich melden. Hallehluhja 😅 – ich versuche in irischem Tempo noch alles haarklein für Regine zu übersetzten und wir denken uns, weiss ich was uns hier erwartet!

 

Etwas nervös schnallen wir uns die Helme sicherheitshalber schon im Bus auf den Kopf – You never know!

 

An den Klippen angekommen geht ein schmaler Kiesweg erstmal runter zum Meer. Der Weg hat eine Neigung von 10% und ich bin gerade froh um den Handlauf an der Seite. Am Wasser unten angekommen beginnt Allistor auch schon mit seinen Erklärungen zur Geschichte des Weges. Der Pfad den Klippen entlang ist wirklich sehr schmal, allerdings ist er zur Wasserseite durchwegs mit einem Geländer abgesichert. Da mehrere Touren gleichzeitig unterwegs sind, müssen wir an den breiteren Stellen immer wieder Wartepausen einlegen, damit wir alle aneinander vorbeikommen.

 

Unterwegs entdecken wir bestimmt zwei Wachtposten, die penibel rapportieren, wann welche Gruppe, in welcher Richtung vorbeigeht. Nicht das man noch kollidiert. Regine und mir wird bald bewusst, dass dieser Pfad im Gegensatz zu einem Wanderweg in der Schweiz, wirklich idiotensicher gemacht ist. Sicherheit wird hier ganz grossgeschrieben und man kann es ihnen noch nicht mal verübeln! Lieber so als anders 😊!

 

Irgendwann klinke ich mich aus den ellenlangen, englischen Erklärungen aus und geniesse nur noch die Aussicht. Das Wetter spielt uns einmal mehr in die Hände. Die Strecke ist knapp drei Kilometer lang und am Ende des Pfades bleibt uns auch nur umzudrehen, und den gleichen Weg zurückzugehen.

 

Wieder unten an der 10%igen Neigung angekommen, gesteht uns Allistor, dass die meisten Unfälle tatsächlich auf dem schmalen Kiesweg passieren 😄.

 

Ich bin froh als wir wieder oben sind und schaue belustigt zu, wie eine hängende Zunge nach der anderen in den Bus einsteigt. 

 

Wert ist es aber die Aussicht wirklich, das wunderbare Werk zu unterstützen.


16. Mai

  • Belfast
  • Überfahrt nach Schottland

Sobald man in einem Land seine Lieblingsmilch oder ein essbares Brot gefunden hat, ist man auch schon wieder dabei, sich im nächsten Reiseziel, mit den wieder ganz neuen Möglichkeiten vertraut zu machen. Und das allein in Europa. Geschweige denn das leidige Thema mit den Gasflaschen, von dem ich euch aber vorerst verschonen will - keine Panik !😉

 

Es gibt natürliche Labels die marktübergreifend sind und die man, egal ob im Sainsbury, Eroski, Tesco oder Co-Op, immer findet. Das richtige Brot zu finden aber, fällt den in dieser Hinsicht sehr verwöhnten Schweizern, allerdings meist schwer. Uns zumindest 🥖. 

 

Nachdem wir die letzten zwei Nächte, in Nordirland, in Belfast verbracht hatten, sind wir mittlerweile in Schottland angekommen. Bei der Durchfahrt der Hauptstadt des nördlichen Teils der grünen Insel, bleibt einem kaum verborgen, wie geschichtsträchtig dieser Ort sein muss.  

 

Kaum 25 Jahre ist es her, dass auch hier die Religionsabhängigkeit noch für grosse Unruhen gesorgt hat.

Erst gerade 1998 wurden mit dem Karfreitagsabkommen die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Irland und Nordirland vorerst beendet. Der Brexit aber macht all dem einen dicken Strich durch die Rechnung und somit ist unsicher, ob die Stabilität dieses Abkommens überhaupt gehalten werden kann 😌.

 

Ausserdem wird einem im hiesigen Museum, nochmals eine ganz andere Seite zum wohl berühmtesten Wrack der Welt aufgezeigt. Rund um die Titanic lassen sich da 1000 Geschichten neben derer von Kate&Leo hören, und es geschieht ganz beiläufig, dass nicht mehr nur die damaligen Schiffspassagiere ein gewisses Mitleid erregen, sondern zusätzlich noch ganz viele Menschen drumherum 🚢.  

 

Umso schöner ist dann mit anzusehen, wie das lebhafte Zentrum von Belfast an einem Samstagabend, fast aus seinen feierlichen Nähten platzt. Es gibt hier scheinbar kein Pub, Restaurant, Bar oder Club, in dem nicht gerade Junggesellenabschied gefeiert wird. Es dauert somit keinen kleinen Augenblick und auch wir, Junggesellenabschied hin oder her, lassen uns von der überschwänglichen Weekendstimmung mitreissen. 

 

Am Montag dann führt uns die Stena Line innert kaum drei Stunden von Belfast, nach Cairnryan, Schottland 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿. Hellooo 😊. Die See schaukelt unser Schiff und auch mit Sonnenschein, ist es draussen bei dem heftigem Wind, zu kalt diese paar Stunden zu überbrücken. 

 

Trotz den zugigen Umständen lassen wir uns dann aber die spektakuläre Anfahrt des Hafens nicht nehmen. Bis zur letzten Sekunde harren wir auf Deck aus, bis uns beiden wieder einfällt, dass wir unter Deck unseren Hoppi ja in Poleposition geparkt haben 🏁. Ohne unsere Anwesenheit fährt heute also keiner so schnell ab dem Schiff. 

 

Als wir dann im Versuch die richtige Treppe zu finden mehrmals scheitern, werde ich langsam nervös 😅 Im letzten Moment gelangen wir zu unserem Gefährten und lassen uns vom niedlichen Matrosen, noch die letzten Anweisungen zur Abfahrt geben. Die Halle ist übermässig laut und ich fühle mich nur etwas gestresst, als mir im Seitenspiegel die Hundertschaft von Motorradfahrern, hinter uns bewusst wird. 

 

Langsam öffnet sich die Luke, der schottische Sonnenschein macht uns alle Ehre und alles geht gut. Überraschenderweise sind die meisten, scheinbar ungehaltenen Motorradfahrer, dann doch auch ziemlich geduldig mit dem Wohnmobil und mir 😅. Glück gha!

 

Dieser Tag bringt uns bis an den Strand von Girvan, wo wir einen geeigneten Stellplatz für die Nacht finden. In Schottland ist Wildcampen soweit erlaubt und wir werden davon so oft, und so gut wie möglich Gebrauch machen. 

 

Der Sonnenuntergang ist gigantisch und ich weiss es hört sich unfassbar an, aber nur ein paar Seemeilen weiter, scheint die Welt wieder eine ganz andere zu sein. Sind die letzten Wochen überhaupt passiert? 


18. Mai

  • Verkehr in Schottland
  • Ben Nevis
  • Loch Ness

Und dann kam Schottland! Um Himmels Herrgotts Willen 😅 Hätte ich um die Fahrkunst und die Strassenumstände hier zuvor gewusst, hätte ich Irlands geteerte Flächen mehr zu schätzen gewusst!

Wer also gedacht hat, dass es nach England nur noch einfacher werden kann, der schnallt sich mal besser schnell an!

 

Auf Geheiss mehrerer getroffenen Reisenden, haben wir Glasgow schnell hinter uns gebracht.

Naja, einigermassen zumindest! Ab Girvan waren es bis Glasgow gerade mal zwei Stunden und obwohl das Navi scheinbar alles im Griff hatte, wollte die Verkehrsführung in der Stadt uns z’Leid werche!

Unter einer knappen Autobahnbrücke durch, über das erste Rotlicht bis hin zu beinahe wieder falschen Autobahneinfahrt, schafften wir es dann doch, mit den einheimischen Rasern mitzuhalten! Rowdies 🚘😶!

 

Ab Glasgow dann endlich in die gewollte Richtung unterwegs, führt uns die A82 zu unserem nächsten Stopp. Wer sich Schottland schon mal auf Google Maps angesehen hat, hat schon bemerkt, dass in die Highlands nicht unzählig viele Strassen führen. Also ging ich fälschlicherweise automatisch davon aus, dass diese wenigen auch sehr gut zu befahrende Strecken sein müssten! Je näher wir aber unserem heutigen Reiseziel Loch Lomond kommen, umso mehr Autoteile links & rechts der Strassenseite, begleiten unseren Weg.

 

Die steinigen Felswände am linken Strassenrand hängen teils schon sehr weit auf unsere Spur hinaus, während dem rechts an uns vorbeifahrenden LKW, der Absturz in den See immer gewisser wird!

Ich weiche hier nicht aus 🫣! – Vergiss es! Um Haaresbreite jedes Mal, schaffen wir es aber wie durch ein physikalisches, mathematisch und theoretisch unmögliches Wunder, psychologisch mehr oder weniger unbeschadet, bis zum ausgesuchten Loch. Was auf Deutsch so viel wie See heisst übrigens 😉.

 

Langsam aber sicher wird uns bewusst, dass es mit der Nebensaison für Camper nun vorbei zu sein scheint. Was wollten die denn alle in Schottland bitte? Als es dann weder mit dem erst ausgesuchten Stellplatz, wie auch mit dem zweiten, platzbedingt nicht klappt, werfe ich für heute das Handtuch und muss mir eingestehen, wenn ich noch einen Meter fahre, dann garantiere ich weder für die Seitenspiegel von Hoppi, noch für die Gesundheit meiner Beifahrerin!

 

Wir entscheiden also, uns den Luxus eines Campingplatzes zu genehmigen, auch damit der Rest des Tages, stressbedingt, nicht noch ganz den Bach abgeht! 

Jetzt wo wir einschätzten können, was in Etwa auf uns zu kommt, starteten wir frisch am nächsten Morgen auf die folgende Wegstrecke. Weiter folgen wir der A82.

 

Einige Beinahekollisionen und mehr Glück als etwas Anderes, fangen die Strassen an, wieder etwas fahrbarer zu werden. Irgendwo zwischen Luft anhalten, reflexartigen Aufschreien und einen kurzen Moment Regine schon auf meinen Knien sitzend, bin ich froh, als wir einen Parkplatz kurz vor dem Eintritt in die Highlands finden ⛰️.

 

Für die nächste kurze Anekdote solltet ihr wissen, dass unser Morgen verhältnismässig warm war.

Daher fühlte ich mich auch ganz okay, als ich mit meinen Jeansshorts bei dem Rastplatz am Aussichtspunkt, aus dem Camper steige. Etwas weiter von uns entfernt sehen, und vor allem hören wir, einen Dudelsackspieler, der wie es sich hier gehört, seine ganze Show in einem Schottenrock zum Besten gibt. Die Schottenmütze welche er vor sich liegen hat, ist schon reichlich mit silbergoldenen Münzen gefüllt und zeugt davon, dass die zahlreichen asiatischen Touristen, ihn gut für ihre gestellten Fotos und Videos entlohnen.

 

Ich bemerke gleich, dass er mich etwas komisch anschaut und mit einem breiten Lächeln auf seinem Gesicht, lässt er sich auch nicht lange bitten, mir zu erklären, was es damit auf sich hat :D. Beinahe aus allen Wolken falle ich und die restlichen Zuschauer, als er mich um ein Foto mit sich bittet! "Alle Leute behaupten immer, Schottland sei so kalt 🥶 – Du bist der lebende Beweis, dass dies Ansichtssache ist und das will ich festhalten!" Über sowas Herziges muss ich reichlich lachen 🥰! Gerne machen wir doch das!

 

Weiter Richtung Norden geht’s!

 

Die karge Weite der Highlands schlägt uns keine paar Meilen weiter, mit voller Wucht entgegen. Kein Wunder fällt der Glaube an Mythen und Fabeln hier so leicht. Das mysteriöse Wetter aus Nieselregen, wolkenverhangenem Himmel und tiefen Nebelschwaden, verleitet einem ohne Frage dazu, scheinbar den ein oder anderen Geist zu sehen 👻.

 

Woran ich mich aber auch seit nun vier Ländern nicht satt sehen kann, im Gegensatz zu dem langweiligen, übermässig viel vorhandenen, dummen, gelben Ginster!!, sind die kleinen flauschigen Schneeflöckchen, die momentan überall Hochkonjunktur haben. Die süssen Baby-Lämmer sind einfach auf jedem Stück grünem Land. Mal springen und hüpfen sie wie wild über die Wiesen, mal sieht man vor lauter Ohren den Rest des kleinen Schafes kaum. Sie sind noch rein und weiss wie kleine Schneetupfer in der Umgebung und, worauf ich am meisten neidisch bin, manchmal liegen sie einfach nur faul im Gras, und essen vor sich hin! Traumleben 🐑!

 

Der heutige Weg führt uns bis zu einem Parkplatz, am Fusse des Ben Nevis. Der höchste Berg Grossbritanniens haut uns Schweizer mit einer Höhe von 1.345 m jetzt nicht gerade aus den Socken, er ist aber trotzdem wundervoll anzusehen und bietet sehr viele sportliche Aktivitäten. Von Kletterern, über Mountainbiker bis Spaziergänger und Wanderer, alles trefft ihr hier an.

 

Neuer Tag, neues Glück – Heute ist Regine dran mit Autofahren. Aber wie ich euch schon mal erzählt habe, auch als Beifahrer ist die Sache nicht gerade entspannt! Wir wollen es uns nicht nehmen lassen, das berühmte Loch Ness und den kleinen Ort an seinem Fusse kennen zu lernen.

Fort Augustus bietet einen grosszügigen Tagesparkplatz, auf dem auch unser Hoppi eine geeignete Parknische findet. Eine Shoppingmeile, ein Mittagessen und ein Besuch am berühmten See später, zieht es uns aber weiter und wir entscheiden, über die A887/A87, bis nach Kyle of Lochalsh, kurz vor der Brücke zur Isle of Skye zu fahren.

 

Die Strasse führt uns wieder durch umwerfende Landschaften und selbst bei Regen und Wolken, ist die Natur atemberaubend. Die Strecke hier ist viel weniger befahren als die vorhergegangen und bietet ausserdem viele kleine Nischen, in denen man auch gut mit dem Camper übernachten könnte.

 

Durch Warnschilder gewappnet gegen Hirsche, Schafe oder Schottische Hochlandrinder auf der Strasse, erschrecken wir uns unterwegs umso mehr, als plötzlich ein riesiger, schwarzer Ziegenbock, wie aus dem heiteren Nichts, vor uns auftaucht. Augenblicklich fühlte ich mich in einen tiefschwarzen Woo-Doo-Horrorstreifen versetzt – gefährlich das Ding 👹☠️. Nicht viel hätte gefehlt und wir hätten in vor lauter Schreck, leider auf dem falschen Grill, beinahe mitgenommen! Also -> ⚠️ Achtung für unterwegs


19. Mai

  • Isle of Skye

Isle of Skye in One Day

 

Gleich am ersten Abend unserer Ankunft auf Schottland, lernten wir Ingrid und Axel kennen. Regine hat sich sofort mit den beiden angefreundet und sass am ersten Abend schon bei den beiden zum Kaffee. Lange ging es nicht, bis die Telefonnummern und alle möglichen anderen Erfahrungen ausgetauscht waren. Überdies kam schnell zur Sprachen, dass wir in Etwa die ähnlichen Reise- und Routenpläne für Schottland hatten 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿.

 

Ohne es zu planen kam es dann so, dass wir die beiden kurz vor der Isle of Skye wieder getroffen hatten. Beide hatten wir in dem kleinen Ort Kyle of Lochalsh, auf einem Parkplatz übernachtet.

Der nächste Tag ging mit Sonne los und noch bevor ich richtig aus dem Bett kam, trank Regine den gemeinsamen Kaffee schon fremd 😱.

 

Da Ingrid und Axel die nahe Insel schon mal befahren hatten, liessen sie uns etwas an ihrem Know-How teilhaben. Die verkehrstechnische Infrastruktur der Insel ist sehr überschaubar, trotzdem hatten die beiden den hilfreichen Input, das Eiland von links nach rechts abzufahren, da wir somit immer automatisch die einfachere Möglichkeit hatten, links auf die Parkplätze und Viewpoints rauszuziehen. Schlau eigentlich!!

 

Wir starteten also kurz vor der Verbindungsbrücke und ohne dass wir es planten, hatten wir einander bald wieder eingeholt. Bei der ersten Abzweigung bogen wir dann mehr oder weniger gemeinsam, in Richtung Dunvegan ab, und so kam es, dass wir die Insel quasi zu Viert erkundeten.

 

Nach ein paar Stunden Fahrt und einigen Fototerminen später, landeten wir schliesslich in Uig. Von Uig her, gibt es ein kleines Nadelöhr, dass einem zum obersten Punkt der Insel bringt. Erst fuhr ich also hinter Axel her und als wir dann beide auf der engen Strasse umkehren mussten, weil der Gegenverkehr zu unüberschaubar wurde, schmiedeten wir einen Schlachtplan 🏴‍☠️!

 

Nochmals versuchten wir also, entgegen allen auf uns zukommenden Protesten, einzufädeln. Axel vorweg, wir direkt hinter ihm! Circa eine Meile und ein paar Ausweichmanöver später, fühlte ich mich gewappnet für den Rest der Strecke. Etwas weiter oben angekommen, trennten wir uns wieder. Regine und ich entscheiden, den weiteren Weg der Küste nach zu nehmen und wurden dafür reichlich belohnt 😍!

 

Ab Totscore bis Staffin führt eine schmale SingleRoad, die einem aber einige Nischen zum Ausweichen bietet. Obwohl die Strasse teils wirklich schrecklich, wenn überhaupt gepflastert ist, war die unberührte Natur von diesem Teil der Insel, jede mühsame Sekunde wert. Kennt ihr das, wenn euch alles auf den Wecker geht und ihr einfach nur eure absolute Ruhe und Trennung von der Welt sucht? Wenn ihr versucht einen Ort in euren gespeicherten Erinnerungen, zum Rückzug zu finden? Das hier ist er, ich schwöre es euch! Hier oben dreht die Welt in die andere Richtung und scheint allem was rund um sie herum passiert, in ihrer Geborgenheit stand zu halten 🌏!

 

Wenn man mit sich und dem was man hat zufrieden ist, dann braucht man Nichts anderes, als ein kleines Steinhaus hier. Die Tiere geniessen absolute Freiheit und neben einem paar wunderlichen Touristen, müssen sie lediglich dem rauen Wetter standhalten. Das reinste Ruheparadies!

 

Bei Staffin wieder auf dem Weg runter von der Insel, müssen wir lachen, als wir die anderen Beiden wieder antreffen. Wir bedanken uns nochmals für den wundervollen, gemeinsamen Trip und hier trennen sich unsere Wege – vorerst 😉.

 

Regine und ich fahren auf der Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz noch etwas weiter runter, bis wir beim Loch Ainort einen schönen Parkplatz finden. Und wisst ihr was, meine Umgebung ist unglaublich! So unglaublich, dass ich mir heute Nichts besseres hätte vorstellen können, trotzdem bisschen Nieselregen, im Windschatten von Hoppi, draussen für euch diese Zeilen zu schreiben. Gebt mir ein Büro wie dieses und ich werde der produktivste Mensch aller Zeiten sein!

 

Nachdem ich nun quasi einmal die Insel umrundet habe, muss ich sagen, dass es mit dem Auto mehr als einen Tag nicht braucht. Hätten wir allerdings die A855, ab Uig ausgelassen, hätten wir das Beste verpasst und somit will ich euch herzlich den Rat geben: Seid ihr hier, dann traut euch, und begebt euch auf diese scheinbar ungewisse Route.

 

Danke sehr an Ingrid und Axel, dass ihr uns mitgezogen habt 🙌!


24. Mai

  • Scheisswetter
  • Dunnottar Castle
  • St Cyrus
  • Sonnenaufgang

Noch immer am leben, alles gut🥳

 

Die Tage nach der Umrundung der Isle of Skye allerdings, waren gemütsmässig nicht so rosig.

Ich glaube ich bin etwas reisemüde😌.

 

Trotz der wunderschönen Landschaften steigt mein Motivationslevel nicht viel höher, als die gegenwärtige Intensität der UV-Strahlen. 0. Seit Tagen haben wir nicht wirklich Sonne gesehen und ich bemerke, wie es mich nach dieser Zeit nun beginnt müde zu machen.

 

Morgens traue ich mich kaum den Fensterladen zu öffnen, denn wenn es nur ist, um da draussen weitere Wolken zu sehen, bin ich noch weniger gewillt unter meiner Bettdecke hervor zu kommen.

Die Sonne fehlt mir und meinem Entdeckergeist 😌.

 

Überall ist es braun und nass, dabei will ich doch nur zum nächsten Strand und mein StandUpPaddle auspacken! Mir fehlt der Süden seit Wochen. Die Regenjacke ist zum grossen Schal dazu, abwechselnd mit meiner Jogginghose, das einzige was ich temperaturbedingt, aus dem kleinen Schrank hole.

Ich weiss, ich weisssssss, damit muss man hier oben halt rechnen, aber Schottland geht mir auf den Wecker 😄 Sorry! Das Wetter der Highlands zumindest.

 

Nachdem wir dann aber trotzdem jeden Tag aufstehen und uns irgendwie weiter fortbewegen, landen wir nach der Besichtigung von Inverness, auf einem Stellplatz in Aberdeen.

Irgendwie sind die letzten Tage an mir vorbeigezogen und als wir in Aberdeen Stellung beziehen, ist es gerade mal zwei Uhr nachmittags. Ich versuche mich aus dem Wohnmobil zu zwingen und nehme die paar Schritte zum Strand mühselig auf mich.

 

Unten angekommen bin ich überzeugt in der Ferne draussen im Meer, etwas fröhlich plantschen zu sehen. Ungewohnt schnell mache ich mich zurück zu Hoppi, packe den Feldstecher und meine Kamera.

Im Hafen von Aberdeen tummelt sich tatsächlich eine lustige Gruppe von Delphinen. Irgendwas scheint da draussen mega interessant zu sein. Sie springen und lassen das Wasser spritzen wie Grossen. Zwar zu schnell für mein Objektiv verbringe ich doch den ganzen Nachmittag damit, ihnen von einer Bucht in die andere zu folgen. Hin und wieder zurück.

 

Leider ist es mir verboten hier mit dem SUP hinaus zu paddeln und doch fühle ich mich besser. Ein Lichtblick die spielenden Meeresbewohner, in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten 🐬❤️.

 

Am nächsten Morgen scheint wenigstens der Anfang des Tages, wettertechnisch nicht ganz so miserabel zu werden. Regine und ich sitzen am Frühstückstisch und entscheiden uns mit dem Bisschen Sonne, vorerst bis zum Dunnottar Castle zu fahren.

 

Bei diesem Wetter lässt sich die historische Burgruine sehr gut besichtigen. Ein Teil der Ruine stammt noch aus dem 14. Jahrhundert, während der Palastteil erst im 16. Jahrhundert dazu kam. Viele schlimme Angriffe hat das Castle im frühen und späten Mittelalter über sich ergehen lassen müssen. Daher stehen heute nur noch einige davon übrige Steine auf der kleinen Insel, die uns mit viel kreativem Denken erahnen lassen, wie es mal ausgesehen haben könnte. Mittlerweile ist die Burg vor allem bekannt als Kulisse für dem Film Braveheart, in dem Mel Gibson die Hauptrolle des William Wallace darstellt.

 

Das wars dann aber auch für diesen Tag mit unserem Unternehmergeist und wir entscheiden, in einem Naturreservat, in der Nähe von St Cyrus, Zuflucht zu suchen. Das Navi führt uns der Küste entlang, über die A92, bis zu einer kleinen Seitenstrasse, der wir vorerst nicht ganz trauen.

Die ersten Meter fahren wir hinein und schnell wird klar, dass Umdrehen hier keine Option mehr ist.

An einem einzelnen grossen Bauernhof kommen wir vorbei und gerade als Regine auststeigen und die Lage im Voraus abchecken will, schreit uns ein Mann vom Balkon her zu, dass man hier ganz gut weiterfahren könne. Na dann, los!

 

Die Bäume wachsen anfänglich eher weniger, einige Meter weiter, dann doch schon etwas mehr, in die Strasse hinein. Der Weg wird immer schmaler und zwischenzeitlich befinden wir uns eingekärchert in einem Dickicht aus Pflanzen. Von oben und von unten, wie auch seitlich scheint das Grün uns einfangen zu wollen. Beide Seitenspiegel wurden eingeklappt und für den Aufbau hinten, wird es mehr als einmal sehr brenzlich! Unten angekommen sind wir alle drei schweissgebadet 😅 und wenn ich nicht zu faul wäre, würde ich den Berg zurück hochklettern und dem Bauern mal ganz genau erklären, wie knapp das alles war 🤯!

 

Glück im Unglück – das Einzige was Hoppi heute abbekommen hat, sind einige Kratzer von den schlecht geschnittenen Bäumen.

 

Unser Übernachtungsplatz ist ein Parkplatz am Strand. Und da morgen das Wetter endlich aussergewöhnlich schön sein soll, entscheiden wir uns dazu, den Wecker auf Sonnenaufgangszeit zu stellen. Alles was mit Sonnenauf – und Sonnenuntergang zu tun hat, bringen Regines Augen zum leuchten. Es besteht also keine Möglichkeit mehr, es sich anders zu überlegen, als ich sehe, dass dieser schon um 4.32 Uhr sein soll! Sag mal geht’s noch! 😂

 

Damit das alles nicht nur für die Katz und Regine ist, beschliesse ich das SUP einzupacken und währen Regine um vier Uhr morgens Kaffee für die Thermoskanne kocht, unterstehe ich mich, wieder ins warme Bett zu kriechen!

 

Am Strand vorne angekommen verflüchtigt sich meine Müdigkeit sofort und ich weiss, dass dies der wunderbarste Start in einen sonnigen Tag sein wird ☀️🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿.


29. Mai

  • Edinburgh
  • Alnwick

Irgendetwas stimmt hier nicht! Ganz und gar nicht 🫣!

 

Tag 44 im Linksverkehr lässt mich langsam aber sicher an unerwünscht viel Gewohnheit gewinnen. Ich bin schon so weit, dass es mir beinahe schwerfällt eine Netflixserie, welche nicht im Vereinigten Königreich gedreht wurde, ohne angespannte Nerven schauen zu können.

 

Wenn wir abends nach den Besichtigungen, dem Erlebten, den Strandtagen und den Autofahrten, uns die Zeit manchmal im Bett mit Filmen vertreiben, stelle ich vermehrt fest, dass es mir richtig schwerfällt mich dabei zu entspannen. Das Deutsche Kriminalduo Hans & Peter rennen in aller Eile zu ihrem BMW X1. Es scheint klar zu sein welcher von beiden der Fahrer ist. Türen zu und mit Sirene 🚨 rasen sie durch die Quartierstrassen der Hafenstadt Hamburg, in der 30iger Zone. Mit quietschenden Reifen, Beinahekollision und allem was mein gespanntes Krimiherz begehrt, schnappen sie schlussendlich erfolgreich den lang gesuchten Serienmörder. Und das alles auf der rechten Strassenseite.

Mir ist schlecht 🤢!

 

Als die gehetzte Verfolgungsjagd endlich ein Ende findet, bemerke ich wie ich angespannt im Bett sitze und mein Herz etwas schneller schlägt, als normal krimimässig. Froh das die Jagd endlich vorbei ist, musste ich mit mir kämpfen, die beiden nicht durch den Bildschirm hindurch anschreien zu wollen, dass sie verdammt noch mal auf der falschen Strassenseite unterwegs waren! Phu – nie hätte ich gedacht, dass das zum Problem wird, aber ich fürchte mich nun etwas davor, wieder aufs europäische Festland zurück zu kehren 😅.

 

Nachdem wir den wunderbaren Sonnenaufgang im zuvor besagten Naturreservat erleben durften, machten wir uns langsam auf den Weg in Richtung Edinburgh. 

 

Unterwegs verbringen wir noch einen Tag damit, das Wunder von Falkirk zu bestaunen. Das Falkirk Wheel ist in seiner Konstruktion einmalig auf der Welt. Das Schiffshebewerk verbindet zwei Kanäle und ist hier in der Umgebung, definitiv eine Touristenattraktion! Uns kommt ausserdem sehr entgegen, dass die sehenswerte Baut, einen eigenen Overnight Parkplatz bietet. Für 15 Pfund pro Nacht haben wir alles, was wir brauchen und ausserdem, einen unsagbaren Ausblick, auf das Rad, dass mit seiner nächtlichen Beleuchtung einfach an eine unwirkliche Landebrücke im Weltall erinnert 🤩.

 

Es hat uns einen guten Moment gekostet, um Edinburgh herum, einen geeigneten Campingplatz zu finden. Dass Pfingsten und somit die Urlaubssaison beginnt, ist irgendwie an uns vorbeigezogen. Fragt mich ja nicht was für ein Wochentag heute ist 🤷🏽‍♀️. Etwas ausserhalb der Stadt werden wir dann aber fündig und checken uns für eine Nacht in Roslin ein.

 

Der Besitzer ist der unerschütterlichen Überzeugung, dass es zu Fuss bis ins Zentrum nicht viel länger als 50 Minuten dauern kann. Da wir uns aber langsam aber sicher mit Google Maps vertragen, trauen wir unserem Reiseapp eher und schnappen uns unsere beiden E-Bikes, statt uns zu Fuss aufzumachen.

 

Überraschenderweise hatte hier jemand wirklich eine tolle Idee und hat mit dem Fahrradweg Nr. 61, uns eine perfekte Naturroute in die Stadt gepflastert.

Bald 30 Minuten auf dem Rad unterwegs frage ich mich dann schon langsam, wie der Herr von der Rezeption zu Fuss so unterwegs ist. Weitere 20 Minuten später, immer noch fit natürlich, endlich den Sonnenschein im Gesicht, erreichen wir dann The Meadows 🌳. Ein traumhaft grüner Park mitten im Zentrum.

 

Von diversen Kameras überwacht, finden wir da den perfekten Abstellplatz für unsere beiden Räder und machen uns weiter zu Fuss.

 

Edinburgh ist die Hauptstadt von Schottland und ich bin sehr positiv überrascht von dem sympathischen Erscheinungsbild. Obwohl die Stadt über eine Halbemillion Einwohner hat und mit einer Fläche von 262 Quadratkilometer doch relativ gross ist, verliebe ich mich sofort in das Flair der Altstadt. Auf der Grassmarket erwischen wir auf der Sonnenterrasse des The Last Drop Pubs, überraschenderweise einen Tisch mit zwei Stühlen.

 

Wir quetschen uns durch die anderen sonnenhungrigen Touristen und Einheimischen, versuchen uns schmal und klein zu machen, um den Tisch zu erreichen. Aber irgendwie ist das schwerer als gedacht. Ich fluche leise, Regine und ich quengeln uns gegenseitig etwas an. Verdammt 😤. Endlich geschafft, sitzen wir zu hinterst im Eck und mir wird plötzlich bewusst, wie scheinheilig still es um uns herum ist. Wir setzten uns und bestellen online zwei Pints Bier in unsere Ecke. Endlich – wir geniessen den ersten, sehr verdienten Schluck unseres Biers und ich fühle mich beobachtet, als mir dann auffällt, dass hier an unserem Nebentisch, noch immer kein Mensch ein Wort gesagt hat. Plötzlich beginnen die Tischnachbarn zu lachen und als ich dann meine Sonnencreme hervorzaubere, traut sich endlich jemand das erste Wort fallen zu lassen! In sympathischen Luzernerdeutsch fragt mich der junge Herr, ob es vielleicht möglich wäre, etwas von meinem Sonnenschutz zu bekommen. Wir müssen beide lachen und um ehrlich zu sein, ich freue mich so sehr, über die darauffolgende Konversation in meiner Muttersprache, dass ich mich am liebsten dazusetzten würde ❤️!

 

Ich entscheide mich dann aber dagegen den Männertrip zu sprengen und bin brav! Trotzdem bemerke ich in der Situation gerade so sehr bewusst, wie es mir fehlt, mich ohne gross zu überlegen, ausdrücken zu können.

 

Ich wage zu behaupten, dass mein Englisch so schlecht nicht ist. Und trotzdem fehlt mir der Wortschatz, an dem ich mich sonst ohne zu studieren, bedienen kann.

 

Zwei Pints, eine Shoppingmeile und 1000 Stadtfotos später, machen Regine und ich uns etwas angetrunken, auf den Rückweg zum Campingplatz. Zum Glück ist es hier problemlos bis um ein Uhr nachts hell, so finden wir den Rückweg, diesmal ohne Google und ohne grosse Umwege.

 

Edinburgh ist ein Wochenendtrip wert meine Lieben. Die Altstadt lässt euch mit ihren viktorianischen Backsteingebäuden, ihrem unüberschaubarem Angebot an Bars & Pubs und den überaus sympathischen Menschen, in eine Welt eintreten, von der einem zuvor nicht bewusst ist, dass sie existiert.

 

Den Tag nach der Stadtbesichtigung tun wir uns sehr schwer, einen freien Übernachtungsplatz zu finden. Die scheinbar ganze Welt ist mit dem Camper unterwegs und wir fahren mehrere Stellplätze vergebens an. Bis wir schliesslich im kleinen Zentrum von Alnwick landen.

 

Hier gibt es einen Long Term PP der auch zur Übernachtung einlädt und als wir da ankommen, finden wir lediglich einen weiteren Camper vor. Das englische Ehepaar ist sehr nett, sagt uns wo wir am besten parken sollen, damit wir nicht im Weg stehen und wir verbringe eine angenehm ruhige Nacht hier.

 

Einen weiteren Tag beschliessen wir zu bleiben und uns die Zeit im kleinen Dorf zu vertreiben. Wir klappern die kleinen Lädeli ab und jeder von uns findet was, dass er gerne mit nach Hause nehmen möchte. Das örtliche Alnwick Castle und der dazugehörige Ice Garden, sollen eine Besichtigung wert sein. 18 Pfund pro Person dann aber, alleine für den Eintritt in den Garten, sind uns doch etwas zu viel 💸.

 

 

Der Himmel ist wolkenverhangen und so entscheiden wir uns, denn restlichen Tag mit dem sogenannten Frühlingsputz, unserers Hoppis zu verbringen.


31. Mai

  • Newcastle
  • Adios Inselleben

Ende Gelände, Ende Insel 👋

 

Nun ist der Tag gekommen, an dem wir nicht nur einen weiteren Reisemonat, sondern auch ein riesen Kapitel, unserer Europareise abschliessen müssen.

 

Wir stehen in Newcastle upon Tyne, in einer Warteschlange. Vor uns steht die grosse Fähre der DFDS Räderei, welche uns über Nacht nach Amsterdam bringen soll.

Den Tag den wir gestern noch in der Stadt hatten, haben wir hauptsächlich mit Shoppen verbracht. Park4Night leitete uns auf einen Nachtparkplatz, der nur einen Katzensprung vom Fährterminal und noch näher an einem Kleideroutlet ist 🤩.

 

Wir gönnen uns ein Uber ins Stadtzentrum und ich wage zu sagen, dass wir mittlerweile soweit sind, dass wir die Connection zu einer Stadt relativ schnell einschätzen können. Ich will Newcastle nicht unrecht tun. Ich bin sicher es gibt auch hier sehr schöne Ecken und Orte, Sachen die man sehen und entdecken sollte. Allerdings entstand für mich kein Bezug zur Arbeiterstadt im Nordosten von England.

 

Die Sonnenstrahlen des Nachmittags geniessen wir auf der Shoppingmeile und kehren danach zurück zu unserem Outlet, wo wir weitere Einkleidungsläden mit unseren Kreditkarten unsicher machen.

 

Später dann haben wir den ganzen Parkplatz für uns alleine. Das Einzige was ab und zu passiert, sind Fahrschulfahrzeuge. Und wie es halt so ist, wenn man die Qual der Wahl hat, die einen treffen das Parkfeld beim ersten Mal schon sicher und geübt, bei den anderen macht es dann aber umso mehr Spass zuzusehen 😁. Wir beide mit einem Glas Wein, sitzen in der Führerkabine unseres Hoppis und lassen die amüsanten Einparkspektakel auf uns wirken 😉. How not to 🚗!

 

Bald legen wir uns dann aber ins Bett und die Nacht ist überraschend ruhig. Morgens um sechs dann aber, schrecken wir beide aus dem angenehmen Tiefschlaf hoch, als plötzlich etwas, mit scheinbar voller Wucht, auf unserem Dach landet. Eine kurze Schreckenssekunde, bis wir beide lachen müssen. So wie es sich hier unten anhört, macht sich gerade eine mindesten 14 Kilogramm schwere Möwe, einen Spass daraus, unser Flachdach zu erkunden 🐦🐋.

 

Der freche Vogel stampft in einer Selbstverständlichkeit, von einer Ecke zur anderen. Regine versucht ihn mit Klopfen gegen das Dach zu verscheuchen, Möwe Jonathan lässt sich aber ganz und gar nichts sagen, und verbringt rennend so viel Zeit auf unserem Dach, wie es ihm passt 😂. Zehn Minuten unerwarteter Unterhaltung später, schlafen wir aber doch nochmals ein.

 

Mittlerweile ist es früher Nachmittag und wir stehen nur kurz fürs Check-In, in der Warteschlange auf die Fähre. Viel Zeit bleibt uns noch nicht mal wehmütig zu werden. Bald winkt uns der junge Matrose auch schon aufs Schiff und noch bevor wir wirklich bereit sind, nehmen wir Abschied von den wunderbaren, ereignisreichen Hochs & Tiefs in Irland, Nordirland, Schottland und … dem Mai 🌺.

 

 

Hallo Juni, Hallo Festland 👋😊